Mit dem Umbau der alten Ampelanlage im Kreuzungsbereich der Bundesstraßen B47 und B271 zu einem Kreisverkehrsplatz im vergangenen Jahr, begannen auch die Planungen für eine entsprechende Gestaltung an dieser ortsbildprägenden Stelle. Aufgrund der zahlreichen Vorschriften und des engen Gestaltungsrahmens, entschied sich der Monsheimer Gemeinderat bereits frühzeitig ein mit Kreiselgestaltungen erfahrenes Planungsbüro hinzuzuziehen. Ein entsprechender Planungsauftrag wurde deshalb im August vergangenen Jahres an das Ludwigshafener Planungsbüro Piske vergeben, welches in der Pfalz schon mehrere Kreisel erfolgreich geplant und realisiert hat.
Um die Individualität des neuen Kreisels sicherzustellen, war ein Bezug zu Monsheim bzw. zum südlichen Rheinhessen bei den Planungen vorgegeben. Und nachdem man seitens der Gemeinde bereits einige Ideen im Vorfeld entwickelt hatte, wurden schließlich drei Gestaltungsvarianten vorgestellt, die unter anderem die Themen „Bahnhof Monsheim als historischer Knotenpunkt“ sowie die rheinhessische Kulturlandschaft in verschiedener Weise aufgriffen. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung wurde sodann die Bevölkerung mit eingebunden und brachte Vorschläge und Anregungen zur Kreiselgestaltung ein. In anschließenden Sitzungen des Bauausschusses und des Gemeinderates fiel die Entscheidung schließlich auf das Motto „Tor nach Rheinhessen“, sodass die ankommenden Verkehrsteilnehmer von einer rheinhessischen Kulturlandschaft im Miniaturformat begrüßt werden.
Auf dem nun fertiggestellten Kreisel, der einen Durchmesser von 40 Metern zählt, bilden ein siebenzeiliger Weinberg und ein weißer Trullo in der Mitte die Hauptgestaltungsmerkmale. Aus westlicher Richtung blickt man zudem auf eine Trockenmauer aus rotem Sandstein, die einen Einschnitt in den ansonsten gleichmäßig angedeckten Hügel bildet. Die verwendeten Sandsteinblöcke wurden beim Abriss eines historischen Hofgutes gesichert, vor Ort entsprechend behauen und finden nun eine sinnvolle Wiederverwertung im Monsheimer Kreisel. In der Mitte thront der insbesondere im südlichen Rheinhessen vielfach vorkommende Trullo, der mit einer Höhe von rund 2,50 Meter und seinem typischen weißen Anstrich bereits von Weitem deutlich sichtbar ist. Zusätzlich sollen der Trullo sowie einzelne Gehölze bei Nacht noch mit energiesparenden LED-Spots illuminiert werden, wofür die Firma Elektro Küchler aus Flörsheim-Dalsheim den Auftrag erhalten hat.
Während die Sandsteinmauer von der Mannheimer Gartenbaufirma Weiland erstellt wurde, ist der Trullo vom Monsheimer Bauunternehmen Biedert gemauert worden, der die Arbeiten in der vergangenen Woche abschließen konnte. Mit der Anlage des Weinbergs sowie der restlichen Begrünung wurde die Firma Bender Bau GmbH aus Mertesheim beauftragt, die insgesamt über 3.000 Stauden sowie etliche weitere Gehölze und Sträucher gepflanzt hat. Auf den momentan noch kahlen Stellen wurde eine Staudenmischung mit dem Namen „Präriesommer“ ausgesät, die dann von Frühjahr bis Herbst für zusätzliche bunte Akzente sorgen soll.
Nachdem die Arbeiten Ende August begonnen hatten, konnte das Projekt nach nur zweimonatiger Bauzeit nun innerhalb des vorgesehenen Zeitrahmens abgeschlossen werden. Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny zeigt sich mit dem zügigen Abschluss der Bauarbeiten und dem Ergebnis sehr zufrieden und dankte den beteiligten Firmen und Architekt Andreas Mangold vom Planungsbüro Piske für deren termingerechte und qualitativ hochwertige Arbeit. „Dass wir mit Gesamtkosten von rund 87.700,00 Euro inklusive der Planungsleistungen den Kostenrahmen von 100.000,00 Euro sogar am Ende leicht unterschreiten konnten, ist eine zusätzliche positive Nachricht“, so Kevin Zakostelny weiter. Hinzu kommt als eine Art „Zuschuss“ eine Ablösesumme des Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Höhe von 17.600,00 Euro, wodurch sich die Kosten für die Gemeinde auf 70.100,00 Euro reduzieren. Die Ablöse wurde geleistet, da sich die Gemeinde anstelle des eigentlich zuständigen LBM um die Anlage und Pflege des Kreisverkehrsplatzes kümmert.
„Mit der hervorragend gelungenen Gestaltung des Kreisels am Ortseingang, der gleichzeitig auch das Tor nach Rheinhessen darstellt, wird die wachsende Bedeutung von Monsheim als Mittelzentrum der Region und Verkehrsknotenpunkt unterstrichen“, verdeutlich VG-Bürgermeister Ralph Bothe. „In der Summe mit anderen Vorhaben wie Gesundheitszentrum und Rheinhessenhalle ist die Sitzgemeinde Monsheim hier auf einem sehr guten Weg.“
In einem nächsten Schritt plant die Gemeinde nun die Ertüchtigung der im Eigentum der Bahn befindlichen Eisenbahnunterführung, wobei diese sich aufgrund der verschiedenen Untergründe und fehlender Feuchtigkeitsabdichtungen auf einen neuen Farbanstrich beschränken wird. Daneben soll auch hier die Beleuchtung der Unterführung auf energiesparende LED-Leuchten umgestellt werden.
Erste Gespräche sollen nun auch zur Gestaltung des Kreisverkehrsplatzes K37/L443 stattfinden, wo eine Kooperation mit den anliegenden Gemeinden Flörsheim-Dalsheim, Mörstadt und Worms-Pfeddersheim denkbar wäre.