MONSHEIM. Mit dem Aushub großer Mengen an Erde haben vor einigen Tagen die Arbeiten zur Friedhofserweiterung sowie zum Bau eines barrierefreien Parkplatzes südlich der Trauerhalle auf dem Monsheimer Friedhof begonnen. Nachdem der vor einigen Jahren angelegte obere Friedhofsteil mittlerweile nahezu voll belegt ist, hatte man sich seitens der Gemeinde bereits frühzeitig mit etwaigen Erweiterungsmöglichkeiten befasst. Ein Fokus sollte dabei vor allem auf eine naturnahe Erweiterung und neueren Bestattungsformen wie Baumbegräbnisse gelegt werden, weshalb man nach erfolgter Planung einen entsprechenden Förderantrag auf Mittel aus dem Investitionsstock für die „ökologisch-nachhaltige Erweiterung des Friedhofs“ beim Land stellte.
Da in den vergangenen Jahren bereits Fördermittel aus dem Investitionsstock für den Ausbau der Bahnhofstraße, die Rathaussanierung und nicht zuletzt die Rheinhessenhalle in nicht unerheblichem Umfang nach Monsheim geflossen sind, hatte man mit einer unmittelbaren Förderung der Friedhofserweiterung nicht unbedingt gerechnet. Umso größer war die Freude bei Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny und VG-Bürgermeister Ralph Bothe, als im Jahr 2020 der Bewilligungsbescheid über 500.000,00 Euro bei der Gemeinde einging. „Dass zahlreiche Maßnahmen in der Gemeinde Monsheim in den vergangenen Jahren aus dem I-Stock gefördert wurden, ist schon etwas Besonderes und macht die Umsetzung vieler Vorhaben überhaupt erst möglich“, so Bürgermeister Ralph Bothe.
Waren die Kosten der Maßnahme seinerzeit in der Hochphase der Baukonjunktur auf rund eine Millionen Euro (inklusive Planungs- und Nebenkosten) geschätzt worden, konnte der Auftrag nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung mit 677.274,70 Euro sogar kostengünstiger, als veranschlagt an die Firma Gerharz GmbH aus Bad Kreuznach vergeben werden. Der Zuschuss reduziert sich demnach entsprechend auf den Fördersatz von ca. 50%. Zusätzlich zu den im Rahmen der Maßnahme vorgesehenen 43 Pkw-Stellplätzen für Friedhofsbesucher wird die Verbandsgemeinde die Kosten für weitere 25 Parkplätze auf der „potentiellen Erweiterungsfläche“ übernehmen, da die Flächen auch für Besucherinnen und Besucher der Rheinhessenhalle zur Verfügung stehen werden. Der Verbandsgemeinderat hat hierfür eine Summe von bis zu 330.000 Euro als einmaligen Ablösebetrag bewilligt, da die Fläche vollständig im Eigentum der Ortsgemeinde Monsheim verbleiben soll.
Nach Erteilung des Auftrags im Oktober vergangenen Jahres waren die Arbeiten zur Fertigstellung der im Mai eingeweihten Rheinhessenhalle abzuwarten, bevor nun die Bagger losrollen konnten. Neben dem Parkplatz südlich der Trauerhalle, sieht die Friedhofserweiterung die Fläche östlich der Trauerhalle bis an die bestehende Wohnbebauung der Jakob-Finger-Straße vor. Dort sollen sodann zahlreiche Grabstätten für naturnahe Baumbestattungen entstehen. Dabei wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt, und zwar in der Nähe des Wurzelwerks des Baumes. Zur Kennzeichnung des Baumgrabes werden dann kleine Plaketten an den entsprechenden Bäumen angebracht. Daneben sollen weitere Flächen für klassische Urnenwahlgräber, also eingefasste Urnengräber mit Grabstein entstehen. „Damit tragen wir letztlich der sich wandelnden Bestattungskultur in Deutschland Rechnung, die sich weg von der Sargbestattung im großen Familiengrab hin zur Urnenbestattung oder der Beisetzung in weniger pflegeintensiven Wiesen- oder Baumgräbern entwickelt“, so Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny.
Innerhalb der Erweiterung wird sodann auch der von der ‚Genossenschaft der Friedhofsgärtner im Landes Rheinland-Pfalz‘ und dem Bestattungsinstitut Schmitt aus Worms betriebene Memoriam-Garten teilweise umgelegt. Ebenso sind die Wegeanschlüsse vom hinteren Bereich der Trauerhalle auf den neuen Friedhofsteil sowie des Fußweges von der Jakob-Finger-Straße auf den neuen Parkplatz vorgesehen. Um die Verkehrssituation für Fußgänger zu verbessern, soll zudem entlang der alten Friedhofsmauer an der Gerd-Heinz-Schilling-Straße ein Gehweg hergestellt werden.
„Mit der Rheinhessenhalle, der Kita, der Grundschule, dem Friedhof und der geplanten Neugestaltung eines Dorfplatzes nach Abriss der alten Schulturnhalle entwickelt sich das gesamte Areal zum attraktiven Mittelpunkt unserer Gemeinde und Treffpunkt für alle Generationen“, so Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny abschließend.
Bildbeschreibung: Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny und Vorarbeiter Haydar Ugurlu von der Firma Gerharz GmbH
Bild: Ortsgemeinde Monsheim