Rohbau der neuen Kindertagesstätte in Wachenheim steht


WACHENHEIM / MÖLSHEIM – Sichtlich zufrieden und nicht ohne Stolz konnte Architekt Jörg Deibert in dieser Woche verkünden, dass der Rohbau mit Dachkonstruktion für die neue Kindertagesstätte in Wachenheim fertiggestellt ist und man damit deutlich vor dem Zeitplan liegt. Bisher haben die winterlichen Witterungsverhältnisse somit nicht zu nennenswerten Verzögerungen im Bauzeitenplan geführt. Nach aktueller Einschätzung der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Monsheim könnte die dreigruppige Einrichtung bis Ende September / Anfang Oktober 2024 betriebsbereit sein.

Unmittelbar nach dem Spatenstich im September vergangenen Jahres hatte die Firma Gemünden GmbH mit dem Herrichten des Baufeldes begonnen und noch vor dem Winter die Bodenplatte hergestellt. Parallel hatte die Firma Hilgert Holzbau aus Reich im Hunsrück mit der Fertigung der Fassaden- und Dachelemente begonnen. Die in Holz-Ständerbauweise gefertigten Elemente waren zusammen mit den Bindern der Dachkonstruktion in den ersten Januarwochen mit Schwertransporten an die Baustelle geliefert und in Rekordzeit mit Hilfe eines Krans vor Ort montiert worden, sodass das Gebäude in seiner endgültigen Größe inzwischen bereits zu erkennen ist.

In den nächsten Tagen steht neben dem Einbau der Innenwände insbesondere das Verschließen der Gebäudehülle durch den Einbau der Fenster und Türen an. Parallel laufen die Planungen für den Außenbereich, welcher – unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit und von Sicherheitsaspekten – möglichst naturnah gestaltet werden soll. Außerdem werden vorbereitende Gespräche mit den Auftragnehmern der nachfolgenden Gewerke geführt, um den Zeitplan auch weiterhin einhalten, oder sogar unterschreiten zu können.

Tatsächlich wurden bis Mitte Januar bereits die meisten Submissionen durchgeführt und die wesentlichen Gewerke beauftragt. Dazu zählen die gesamte Haustechnik, Estrich-, Maler-, Putz- und Schreinerarbeiten. Weitere Auftragsvergaben erfolgen in der kommenden Sitzung des Ortsgemeinderates Wachenheim.

Besonders erfreulich ist vor allem die Kostenentwicklung des Projekts. War man in der Planungsphase noch von Gesamtkosten in einer Größenordnung von rund 4 Mio. Euro inklusive Planungs- und Gutachterkosten, Entwässerung und Gestaltung der Außenanlage ausgegangen, so lagen die Ausschreibungsergebnisse bisher in der Summe um rund 700.000 Euro unter der Kostenschätzung, wie Nicole Müller – stellvertretende Leiterin der Bauabteilung der VG und für die Projektkoordination zuständig – jetzt mitteilte. „Es beteiligen sich überraschend viele Firmen, auch zahlreiche regionale Handwerker, an den Ausschreibungen und wir konnten bisher stark von dieser Wettbewerbssituation profitieren.“

Auch Wachenheims Ortsbürgermeister Dieter Heinz freut sich über die Einsparungen: „So bedauerlich die zeitlichen Verzögerungen in der Planungsphase auch waren, profitieren wir jetzt enorm von der schwachen Konjunktur in der Bauwirtschaft und haben unsere Ausschreibungen offenbar genau zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt.“ Man sei allerdings bei der Planung auf dem Höhepunkt der Preissteigerungen für Baumaterialien auch von extrem hohen Kosten ausgegangen, sodass die nun erzielten Einsparungen lediglich eine Rückkehr zu einigermaßen normalen Preisen seien.

Die neue Kindertagesstätte für Mölsheim und Wachenheim wird in Abstimmung mit dem Kreis- und Landesjugendamt und dem KiTa-Team nach neuesten pädagogischen Erkenntnissen, aber auch sehr nachhaltig, ressourcenschonend und energieeffizient gebaut. „Dennoch müssen wir auch sparsam bauen – sowohl im Hinblick auf die reinen Baukosten, als auch angesichts der zu erwartenden Folgekosten, insbesondere für Energie,“ unterstreicht VG-Bürgermeister Ralph Bothe und verweist auf die aktuell durch die AöR „Energieprojekte Monsheim“ beauftragte Wirtschaftlichkeitsberechnung für eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes. „Diese Anlage wird in jedem Fall kommen, aber es gilt, die Investition zu optimieren, indem ein möglichst großer Anteil des in der Einrichtung benötigten Stroms auch selbst erzeugt und eventuell zwischengespeichert wird. Dazu stehen wir in Kontakt mit den Fachleuten der Hochschule Bingen.“

Bild: Ein Blick in den Rohbau der neuen Kindertagesstätte für Mölsheim und Wachenheim verdeutlicht die Größe des Gebäudes vor dem Innenausbau.

(Foto: Thomas Alsleben)