VG MONSHEIM – Seit 2010 erfolgt die Alarmierung der Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Monsheim nur noch in besonderen Ausnahmefällen über die Sirenen. Die Anforderung zu Einsätzen und Übungen geschieht heute in der Regel über kleine digitale Rufmeldeempfänger, welche die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden permanent bei sich tragen. Auf einem Display erhalten sie dann auch schon erste Informationen zur Art des Einsatzes und zum genauen Einsatzort. Wichtig ist außerdem, dass durch die unterschiedliche Kodierung der Geräte ganz gezielt bestimmte Kräfte – z.B. Atemschutzgeräteträger oder die Führungsstaffel – angefordert werden können.
Als erste Gebietskörperschaft im Landkreis hatte die VG Monsheim vor mehr als 10 Jahren alle Einsatzkräfte mit der neuen Technik ausgerüstet, doch heute sind diese Geräte durch den technischen Fortschritt veraltet und müssen im Hinblick auf die funktionalen Anforderungen, aber auch auf die Belange des Datenschutzes durch zeitgemäße Modelle ersetzt werden.
Da die Leitstelle Mainz zukünftig nur noch digital verschlüsselte Alarmierungen absetzt und für die neue Einsatzmittel-basierte Alarmierung zusätzliche Empfängerkreise über sogenannte RIC’s definieren muss, war die Ausstattung aller 215 aktiven Feuerwehrleute in der VG Monsheim mit neuen Geräten erforderlich.
Im Rahmen einer Ausschreibung entschied man sich auf Landesebene für das Funkterminal-Set mit Ladestation des Anbieters Swissphone aus Gundelfingen. Nachdem schon im Jahr 2021 eine erste Charge als Ersatz für defekte Altgeräte beschafft worden war, erfolgte jetzt der Auftrag für die restlichen 150 Geräte. An den Gesamtkosten in Höhe von 29.000 Euro beteiligt sich das Land Rheinland-Pfalz mit einem Anteil von knapp 10.000 Euro. Die verbleibenden 19.000 Euro wurden über eine zweckgebundene Spende der AöR „Energieprojekte Monsheim“ für den Brand- und Katastrophenschutz finanziert, sodass der Haushalt der VG nicht belastet wurde.
Nach Abstimmung mit der Kreisverwaltung und der Einsatzleitstelle in Mainz werden die neuen Geräte derzeit durch die Feuerwehrkameraden Alexander Bayerer und Florian Mettenheimer programmiert und die unterschiedlichen Alarmierungsschleifen (RIC’s) eingerichtet. Bis Anfang Februar sollen die neuen Geräte dann an die Einsatzkräfte übergeben und die Altgeräte außer Dienst gestellt werden.
Wie der stellvertretende VG-Wehrleiter Marco Steinebach erläutert, bringt die Umstellung auf die digital verschlüsselten Rufmeldeempfänger weitere Vorteile mit sich: „Die Reparaturkosten für die bisherigen Geräte waren zuletzt enorm hoch und auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen war nur noch für einen begrenzten Zeitraum gewährleistet.“ Außerdem sei für die neuen Geräte nur noch eine einzige Software-Lizenz erforderlich, wodurch die laufenden Kosten gesenkt werden könnten. Abgesehen davon müsse berücksichtigt werden, dass die bisherigen Geräte von den Einsatzkräften über einen Zeitraum von rund 12 Jahren rund um die Uhr – also auch bei der Arbeit – mitgeführt worden seien und sich dadurch zuletzt zwangsläufig ein erhöhter Verschleiß ergeben habe.
„Mit den neuen Geräten erfüllen wir alle aktuellen Vorgaben des Landes für den Brand- und Katastrophenschutz sowie die Auflagen des Landesbeauftragten für den Datenschutz,“ verdeutlicht VG-Bürgermeister Ralph Bothe. „In Verbindung mit den digitalen Sirenen und den Investitionen in vorbeugende Maßnahmen des Zivilschutzes, wie Notstromaggregate und autarke Kraftstoffversorgung, sind wir mit unserer Freiwillige Feuerwehr auf die aktuellen und zukünftigen Einsatzszenarien bestmöglich vorbereitet.“
(Foto): Übergabe der neuen Funkterminal-Sets durch VG-Bürgermeister Ralph Bothe, AöR-Vorstand Willi Bayer und den ersten Beigeordneten Michael Röhrenbeck an den stellvertretenden VG-Wehrleiter Tobias Tiedtke und Wehrleiter Eike Milch (v.l.).