MONSHEIM. Die Gemeinde Monsheim, die sich mit der durch den gesamten Ort verlaufende Hauptstraße und Wormser Straße seit jeher als Straßendorf charakterisieren lässt, soll bald einen zentralen Dorfplatz erhalten. Entstehen soll der neue Dorfmittelpunkt dort, wo sich derzeit noch die alte Schulturnhalle befindet. Mit der neuen Rheinhessenhalle besteht für die in den 1970er Jahren errichtete Halle nämlich kein Nutzungszweck mehr und das Gebäude soll alsbald niedergelegt werden. Zusammen mit dem davor befindlichen Parkplatz entsteht sodann ein rund 3.500m² großes innerörtliches Areal. Zwischen der Kindertagesstätte, der Grundschule, der Rheinhessenhalle, dem Friedhof und in der Nähe des Sportplatzes und Bahnhofes gelegen, soll der Platz im Herzen von Monsheim zu einem weiteren Aushängeschild der Gemeinde werden.
Nachdem der Sozial-, Kultur- und Dorfgemeinschaftsausschuss gemeinsam mit Bevölkerung und Vereinsvertretern im Rahmen eines Bürgerdialogs im Frühjahr dieses Jahres erste Ideen für die Neugestaltung entwickelt hatten, wurde das Planungsbüro Piske aus Ludwigshafen mit der Erarbeitung eines Entwurfs beauftragt. Das Büro hatte bereits den Kreisverkehrsplatz mit Trullo an der B271 geplant und das Projekt zur vollsten Zufriedenheit von Gemeinde und Verwaltung abgewickelt.
In seiner Sitzung am 04.09.2023 legte sich der Gemeinderat nun unter Teilnahme zahlreicher Bürgerinnen und Bürger auf eine von drei vorgestellten Varianten fest. Wie Architekt Andreas Mangold erläutert, bestand die Herausforderung der Planung darin, einerseits eine hohe Anzahl an Parkplätzen und eine große Funktionalität herzustellen und andererseits für eine hohe Aufenthaltsqualität zu sorgen. Gleichzeitig waren die Vorgaben des bestehenden Bebauungsplans einzuhalten und der darin festgelegte Straßenverlauf zu beachten.
„Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen“, zeigt sich Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny mit dem einstimmig durch den Gemeinderat beschlossenen Entwurf zufrieden. Dieser sieht die Schaffung zahlreicher Parkplätze, Grünflächen und Sitzgelegenheiten sowie den Bau eines großen Festplatzes anstelle der jetzigen alten Schulturnhalle in Richtung Rheinhessenhalle vor. Zudem enthält der Entwurf eine große Bushaltestelle für bis zu drei Busse samt Schleppkurve und mehrere breite Gehwege zur Rheinhessenhalle und zur Grundschule, sodass sich Schülerinnen und Schüler künftig sicher auf dem Areal bewegen können. Das gesamte Gelände soll barrierefrei ausgebaut und die Wege und Plätze mit modernem Pflasterbelag versehen werden. Insgesamt entstehen bis zu 50 Parkplätze, wobei die Hälfte hiervon als Behelfsparkplätze für Veranstaltungen in der Rheinhessenhalle auf dem neuen Festplatz ausgewiesen werden. Zur Refinanzierung des Projektes sollen in Verlängerung der Wohnbebauung der Gerd-Heinz-Schilling-Straße zwei weitere Bauplätze veräußert werden. Ein drittes Grundstück soll als Vorrangfläche für gastronomische Zwecke ausgewiesen werden, wodurch die Gemeinde einem Gastronomiebetrieb die Möglichkeit zur Ansiedlung eröffnen möchte. Auch dieses Grundstück könnte im Zweifel als Wohnbaugrundstück veräußert werden.
Das gesamte Gelände befindet sich derzeit im Eigentum der Verbandsgemeinde, sodass eine enge Abstimmung bezüglich der Planung und der Kostenaufteilung zwischen Ort- und Verbandsgemeinde erforderlich sein wird. „Wir haben die Belange der Grundschule und insbesondere des Schulbusverkehrs zu beachten, wollen aber darüber hinaus die Pläne der Ortsgemeinde uneingeschränkt mittragen,“ signalisiert VG-Bürgermeister Ralph Bothe Unterstützung für das Projekt.
Aufgrund der geschätzten Gesamtkosten von rund 900.000 Euro (inklusive Planungsleistungen), sei das Projekt nur mit Fördermitteln des Landes realisierbar, so Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny. Man werde deshalb mit der VG einen gemeinsamen Förderantrag für den Investitionsstock des Landes stellen und hoffe auf eine zeitnahe Bewilligung. Wenn der Förderbescheid eingeht, wäre zunächst das Planungsbüro mit der Ausführungsplanung zu beauftragen, bevor die Ausschreibungen erfolgen und das Projekt beginnen kann.
Abbildung: Den aktuellen Planentwurf zur Gestaltung des Dorfmittelpunkts der Gemeinde Monsheim hat der Rat einstimmig beschlossen.