HOHEN-SÜLZEN – Bereits seit einigen Jahren gibt es in Hohen-Sülzen keine Gaststätte mehr, sodass die Nachfrage nach einem Treff- und Kommunikationspunkt für die Dorfgemeinschaft besonders hoch ist. Dies auch, um den Kontakt zwischen den Neubürgerinnen und Neubürgern und den „alteingesessenen“ Hohen-Sülzern zu verbessern, sowie das Miteinander zu stärken.
Außerdem verläuft durch die Ortslage der überregionale Barbarossa-Radweg, welcher das nördliche Pfälzer Bergland und die alte Kaiser- und Domstadt Worms verbindet. Dieser Radweg ist ganzjährig durch Radfahrer und Wanderer aus den angrenzenden Ortsgemeinden und Regionen frequentiert. Besonders in den Monaten Mai bis Oktober können täglich mehrere größere und kleinere Gruppen von Radfahrern gezählt werden. Leider fehlte es in der Ortsgemeinde Hohen-Sülzen bisher auch für diese Zielgruppe an Möglichkeiten zur Einkehr oder Rast.
Im Ausschuss für Kultur und Soziales wurde daher gemeinsam mit den örtlichen Vereinen (u.a.: TuS, Landfrauen, freiwillige Feuerwehr) bereits im Jahr 2019 die Einrichtung einer „Weinrast“ angeregt, welche sich auf dem zentralen Platz des historischen Rathauses befinden sollte. Durch diese Maßnahme und in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen, dem Bürgertreff und privat engagierten Mitbürger/innen möchte die Ortsgemeinde zur Förderung des Tagestourismus beitragen und Hohen-Sülzen sowie die dort erzeugten Weine bekannter machen.
Man entschied sich daher für die Beschaffung eines mobilen Ausschankwagens, der über Spül- und Kühlmöglichkeiten, sowie eine Theke verfügt. Weiterhin wurden Sitzgarnituren, Stehtische, Sonnenschirme, Gläser und technisches Equipment angeschafft. Zum Konzept gehört aber auch eine Ladestation für E-Bikes. Die Gesamtkosten in Höhe von knapp 20.000 Euro konnten über das Regionalbudget der europäischen LEADER-Förderung in der Region „Rhein-Haardt“ mit fast 80 % bezuschusst werden, wie der Vorsitzende des interkommunalen Gremiums, Monsheims VG-Bürgermeister Ralph Bothe bestätigt.
Im Rahmen eines Ideenwettbewerbs haben sich die Bürgerinnen und Bürger an der Namensfindung für den Ausschank intensiv beteiligt. Aus den rund 75 eingereichten Vorschlägen wählte der Ortsgemeinderat letztlich die Bezeichnung „Silzer Rathausschänke“ unter welcher sich das Projekt inzwischen etabliert hat. Von Anfang Mai bis Ende Oktober ist der Stand mit unterschiedlichen Betreibern und wechselndem Speisen- und Getränkeangebot an jedem Sonntag (optional auch mal samstags) geöffnet. Ebenfalls ist angedacht den Ausschankwagen für andere Veranstaltungen der Vereine bereitzustellen – z.B. Adventstreff, Feuerwehrfest, usw..
Der ursprünglich vorgesehene Aufstellplatz am historischen Rathaus führte wegen der relativ dichten und unmittelbar angrenzenden Bebauung allerdings nach einigen Wochen zu Beschwerden aus der Nachbarschaft, sodass der Gemeinderat – zur Vermeidung von Konflikten – die Regeln nochmals veränderte und einen temporären Wechsel auf den Platz vor dem Dorfgemeinschaftshaus beschloss. Auch hier kann die bereits vorhandene Infrastruktur wie Toiletten und Küche genutzt werden und es steht eine ausreichend große Fläche für die Besucherinnen und Besucher zur Verfügung. Ob ab 2024 eine generelle Verlegung ans DGH stattfinden soll, muss noch diskutiert werden.
Unabhängig vom Standort ist Ortsbürgermeister Andreas Thon mit dem bisherigen Zuspruch für die „Silzer Rathausschänke“ sehr zufrieden: „Unsere Ziele, durch den regelmäßigen Ausschank den Tagestourismus in unserer Gemeinde zu fördern, für die Bürgerinnen und Bürger einen Treffpunkt zu schaffen und den Vereinen eine Möglichkeit der Präsentation und Einnahmenerzielung zu gewähren, haben wir bereits im ersten Jahr erreicht. Darauf können wir im kommenden Jahr aufbauen und werden dann auch die kleinen Probleme aus der Startphase gelöst haben.“
Als zusätzliche Ausstattung soll für die Tagestouristen, welche mittels E-Bike anreisen, bis dahin auch eine entsprechende Ladesäule für die Wiederherstellung der Akkukapazität angeschafft werden.
Bild: Ortsbürgermeister Andreas Thon (3.v.r.) sowie die Ortsbeigeordneten Udo Corell und Jutta Schneider (im Stand v.l.) freuen sich mit Helfern und Gästen über den gelungenen Start der „Silzer Rathausschänke“, die häufig auch am Dorfgemeinschaftshaus zu finden sein wird.