MONSHEIM. Mit der Fertigstellung der barrierefreien Friedhofserweiterung und dem Bau zusätzlicher Parkplätze konnte ein weiteres Projekt der Gemeinde Monsheim abgeschlossen werden. Nachdem der vor einigen Jahren angelegte obere Friedhofsteil mittlerweile nahezu voll belegt ist, hatte man sich seitens der Gemeinde bereits frühzeitig mit etwaigen Erweiterungsmöglichkeiten befasst. Ein Fokus sollte dabei vor allem auf eine naturnahe Erweiterung und neuere Bestattungsformen wie Baumbegräbnisse gelegt werden, weshalb man nach erfolgter Planung einen entsprechenden Förderantrag auf Mittel aus dem Investitionsstock für die „ökologisch-nachhaltige Erweiterung des Friedhofs“ beim Land stellte.
Nach Eingang des Bewilligungsbescheids über eine Förderung von knapp 50% der Baukosten und maximal 500.000,00 Euro erfolgte eine öffentliche Ausschreibung, aus der die Bad Kreuznacher Firma Gerharz GmbH als wirtschaftlichster Anbieter hervorging. Mit ausgeschrieben wurde die Errichtung von 27 zusätzlichen Parkplätzen für Besucher der Rheinhessenhalle in Abstimmung mit der VG, welche nicht Bestandteil des Förderantrags sind und separat abgerechnet werden. Waren nach Auftragserteilung Ende 2022 noch die Restarbeiten zur Fertigstellung und Einweihung der Rheinhessenhalle im Mai 2023 abzuwarten, begannen die Bauarbeiten wenig später und konnten nunmehr im November abgeschlossen werden.
Neben neuen Grabstellen für Erd- und Urnenwahlgrabstätten wurde ein großes Baumbegräbnisfeld für naturnahe Beisetzungen angelegt. Bei dieser Bestattungsform wird die Asche des Verstorbenen in einer Urne beigesetzt, und zwar in der Nähe des Wurzelwerks des Baumes. Zur Kennzeichnung des Baumgrabes werden dann kleine Grabtafeln vor dem jeweiligen Baum verlegt. „Mit der Schaffung neuer Bestattungsformen tragen wir dem Wandel der Bestattungskultur Rechnung, die sich hin zu weniger pflegeintensiven Wiesen- oder Baumgräbern entwickelt“, so Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny. Besonders großen Wert habe man insbesondere auf die Wegeführung gelegt, die gänzlich mit rollatoren- und rollstuhlgerechtem Pflasterbelag versehen sei.
Während sich die Friedhofserweiterung topographisch in den vorhandenen Geländeverlauf einfügt, mussten zur Herstellung des barrierefreien Parkplatzes südlich der Trauerhalle große Mengen an Erde bewegt werden. Zur Sicherung des Hanges wurde zudem eine Gabionenwand und zur Entwässerung der Parkflächen mehrere Rigolen zur Versickerung des Oberflächenwassers erstellt. Insgesamt sind nunmehr 68 zusätzliche Parkplätze entstanden, die bei Veranstaltungen auch den Besuchern der Rheinhessenhalle zur Verfügung stehen. Im Zuge der Maßnahme wurde sogleich auch ein Gehweg entlang der Gerd-Heinz-Schilling-Straße neu angelegt, wodurch sich die Verkehrssituation für Fußgängerinnen und Fußgänger an dieser Stelle erheblich verbessert hat.
Die Gesamtkosten der von VG-Bautechniker Ayhan Coban geplanten und betreuten Maßnahme belaufen sich abschließend auf rund 921.000 Euro inklusive Zaunanlage, Bepflanzung und Beleuchtung. Sie liegen damit deutlich unter der Kostenschätzung von knapp 1,1 Mio. Euro. Bei einem endgültigen Landeszuschuss von etwa 350.000 Euro und einer Kostenbeteiligung der Verbandsgemeinde in Höhe von 330.000 Euro – womit vertraglich auch die Mitnutzung gemeindlicher Parkplätze an der Kindertagesstätte für Veranstaltungen in der Rheinhessenhalle abgegolten ist, verbleiben Kosten von etwa 240.000 Euro bei der Ortsgemeinde Monsheim. Diese Konstellation bezeichnete VG-Bürgermeister Ralph Bothe als „weiteres Beispiel, wie durch eine ergebnisorientierte Kooperation zwischen Orts- und Verbandsgemeinde multifunktional nutzbare Infrastruktureinrichtungen geschaffen werden können, die letztlich allen Bürgerinnen und Bürgern zu Gute kommen.“
Mit der bereits beauftragten Einzäunung des Friedhofsgeländes und der entsprechenden Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern und Stauden, soll die Gesamtmaßnahme sodann in den kommenden Wochen komplett abgeschlossen sein. Der Parkplatz selbst ist ab sofort zur Nutzung freigegeben.
Bildbeschreibung: Bei der abschließenden Begehung der Friedhofserweiterung und des neuen Parkplatzes zeigen sich Bürgermeister Ralph Bothe, Bautechniker Ayhan Coban, welcher die Maßnahme geplant und betreut hat, sowie Ortsbürgermeister Kevin Zakostelny zufrieden mit dem Ergebnis.