VG MONSHEIM – „Jahrzehntelang wurde der Zivil- und Katastrophenschutz bundesweit vernachlässigt. Angesichts der Häufung von Naturkatastrophen, Unwetterereignissen, aber auch der weltweit zunehmenden Bedrohung durch Krieg und Terror gewinnt die Vorsorge in diesem Bereich aber ganz aktuell leider wieder enorm an Bedeutung,“ verdeutlichte VG-Bürgermeister Ralph Bothe bei der Übergabe neuer leistungsstarker Notstromaggregate und Heizlüfter an die Feuerwehr Monsheim. Und der 1. Beigeordnete der VG, Michael Röhrenbeck, ergänzte: „Wir haben diese Entwicklung sehr früh erkannt und bereits in den vergangenen Jahren umfassend in die Fahrzeugbeschaffung, den Hochwasserschutz oder die Modernisierung der Sirenen investiert, aber auch die Aus- und Weiterbildung der Einsatzkräfte bei der Feuerwehr und im kommunalen Vollzugsdienst forciert. Daher gehört unsere Feuerwehr heute zu den leistungsstärksten Einheiten in der gesamten Region.“
Gemeinsam mit der AöR „Energieprojekte Monsheim“ hat die VG im vergangenen Jahr erneut mehr als 350.000 Euro investiert, um unter anderem einen mobilen Stromerzeuger mit einer Leistung von 500 kVA zu beschaffen, mit welchem im Bedarfsfall die Rheinhessenhalle autark mit Strom versorgt und als Notunterkunft betrieben werden könnte. Dort stehen dann z.B. bei Stromausfällen oder Gasmangellagen bis zu 300 Plätze auf Feldbetten, eine Küche, Duschen und WC-Anlagen für evakuierte Personen zur Verfügung. Mit weiteren drei mobilen Stromerzeugern mit je 100 kVA Leistung könnten die VG-Verwaltung, das Feuerwehrhaus Monsheim mit Funkeinsatzzentrale und Atemschutzwerkstatt, sowie das Feuerwehrhaus Flörsheim-Dalsheim – als Standort des Einsatzleitwagens – unabhängig versorgt werden. Alle genannten Gebäude wurden vor kurzem auf eine externe Stromeinspeisung vorbereitet.
Darüber hinaus erfolgen im Hinblick auf die Notstromversorgung Kooperationen mit der Kläranlage Monsheim, der Wasserversorgung in Osthofen und den benachbarten Kommunen. Bei entsprechenden Notfällen können die fest auf Kfz-Anhängern montierten Geräte durch die Feuerwehr kurzfristig zum Einsatzort gebracht werden. Zur Ausstattung gehören zusätzlich zwei mobile Rollcontainer-Tanks mit einem Volumen von je 400 Litern und ein stationärer Dieseltank mit einer Füllmenge von 5.000 Litern, welcher im Bedarfsfall auch zur Betankung der Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Bauhof zur Verfügung steht.
Aufgrund der Größe des Notstrom-Generators von 500 kVA ist es nach den Vorgaben des Herstellers notwendig, einen regelmäßigen Probebetrieb unter Teillast zu fahren. Dafür wurden ergänzend drei Elektro-Heizlüfter der Firma TROTEC mit einer Leistung von 40 KW für eine Luftmenge von 3.000 m³ pro Stunde und einer maximalen Temperaturerhöhung auf 60° C beschafft. Diese können im Einsatzfall zur Beheizung von Notunterkünften, großen Zelten oder Hallen eingesetzt werden. Aber auch ein „ziviler“ Einsatz ist möglich. So wird in den nächsten Wochen bereits eines der Geräte zur Beheizung des Rohbaus der Kindertagesstätte in Wachenheim eingesetzt werden.
Die Notstromaggregate waren durch die AöR „Energieprojekte Monsheim“ bereits im September 2022 bei der Firma Werle Metallbau GmbH in Obrigheim bestellt worden. Wegen der hohen Nachfrage verzögerte sich die Lieferung des letzten Geräts jedoch bis Dezember 2023. Die Beschaffung der Heizlüfter erfolgte hingegen innerhalb weniger Wochen ebenfalls über die Firma Werle.
Wehrleiter Eike Milch, der mit der Übergabe auch die Verantwortung für Pflege und Einsatz der Geräte durch die Freiwillige Feuerwehr übernommen hat, kündigte an, dass die Feuerwehr in den nächsten Monaten wiederholt den praktischen Einsatz üben werde und man für den Notfall auch bereits Kooperationsvereinbarungen mit regionalen Elektro-Fachbetrieben getroffen habe, da Anschluss und Betrieb auch Fachkenntnisse erfordern würden.
Bürgermeister Ralph Bothe und Beigeordneter Michael Röhrenbeck kündigten an, dass die VG auch weiterhin alle notwendigen und unter Abwägung von Kosten und Nutzen vertretbaren Vorkehrungen für Notfälle treffen werde: „Die Bürgerinnen und Bürger – auch über die Grenzen der VG Monsheim hinaus – können sich darauf verlassen, dass unsere Einsatzkräfte für Notfälle gerüstet, gut ausgestattet, hervorragend ausgebildet und hoch motiviert sind.“
Bild: AöR-Vorstand Jörg Petry, Wehrleiter Eike Milch, VG-Bürgermeister Ralph Bothe und 1. Beigeordneter Michael Röhrenbeck (v.l.) bei der Übergabe der neuen Notstromaggregate und Heizlüfter.