VG MONSHEIM / MÖLSHEIM – Die Landesregierung hat mit dem Regionalen Zukunftsprogramm „regional.zukunft.nachhaltig“, welches Ministerpräsident Alexander Schweitzer am 07.10.2024 vorstellte, ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen, das Kommunen gezielt bei der nachhaltigen Weiterentwicklung unterstützt. Mit einem Gesamtbudget von 200 Millionen Euro sollen vor allem Regionen gestärkt werden, die vor besonderen strukturellen Herausforderungen stehen. Das Ziel: Die Lebensverhältnisse in den verschiedenen Regionen des Landes anzugleichen, während sie ihre individuelle Identität wahren.
Dies geschieht durch maßgeschneiderte Förderungen, die sowohl die wirtschaftliche Entwicklung als auch den Klimaschutz, die Infrastruktur und den sozialen Zusammenhalt im Blick haben. Ein besonderer Vorteil des Programms: Ein schlankes Antragsverfahren, das den Kommunen große Entscheidungsspielräume lässt. Die Mittel sollen ab 2025 bereitstehen und entlasten die Kommunen von Vorfinanzierungen.
Während eine Förderung aller Kommunen lediglich den Ist-Zustand festigen würde, soll die neue Förderung genau da ansetzen, wo es schwieriger ist Potentiale zu nutzen. Antragsberechtigt sind 62 Verbandsgemeinden, eine verbandsfreie Gemeinde und eine kreisfreie Stadt sowie fünf Landkreise. Die Entscheidung über die Förderkulisse wurde mittels Strukturindex des Statistischen Landesamtes festgelegt, der die strukturellen Chancen und Herausforderungen im Land vergleicht. Eingeflossen sind beispielsweise Kriterien wie wirtschaftliche Lage oder demografische Entwicklung.
Die Verbandsgemeinde Monsheim gehört mit einem vorläufigen Förderbudget von 1,7 Mio. Euro als einzige Gebietskörperschaft in Rheinhessen zum Kreis der Antragsberechtigten. Dies ist insbesondere auf die schwierige Haushaltslage in den Gemeinden Offstein und Mölsheim zurückzuführen. Für Bürgermeister Ralph Bothe steht daher fest, dass mit dem Geld Projekte in diesen Gemeinden finanziert werden sollten. „Nachdem wir bereits entschieden haben, dass die uns zustehenden Mittel aus dem Klimaschutzprogramm KIPKI und dem Ganztagsförderprogramm fast ausschließlich nach Offstein fließen werden, bin ich mit allen Ortsbürgermeistern einig, dass die Mittel aus dem regionalen Zukunftsprogramm der Ortsgemeinde Mölsheim zu Gute kommen sollten“, so Bothe. Natürlich müsse dies abschließend im Verbandsgemeinderat entschieden werden.
In der Zellertalgemeinde ist insbesondere eine Generalsanierung der Eintrachthalle dringend notwendig. Die im Jahr 1964 eingeweihte Halle stellt nach Einschätzung von Ortsbürgermeister Maximilian Kniel den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in der Gemeinde dar und hat für die Dorfgemeinschaft eine immense Bedeutung. Dies wurde auch bei der Auftaktveranstaltung zur Dorfmoderation vor wenigen Tagen deutlich, als fast alle Teilnehmenden eine Sanierung der Halle zum wichtigsten Ziel erklärten.
Aufgrund der Haushaltslage der Gemeinde Mölsheim konnten jedoch wichtige Investitionen immer nur dann getätigt werden, wenn es dafür Fördermittel gab. So wurde 2012 die WC-Anlage saniert und in den Jahren 2017 / 2018 über das Kommunale Investitionsprogramm des Bundes die Heizungsanlage ausgetauscht und das Hallendach erneuert.
Nach Aussage von VG-Bautechniker Ayhan Coban ist nun dringend eine weitere energetische Sanierung mit Gebäudedämmung und Austausch der großen Fensterfront auf der Südseite erforderlich. Die Räume im Keller müssten gegen eindringende Feuchtigkeit abgedichtet und grundsätzlich saniert werden. Für den Vereinssport wäre der Anbau eines Geräteraums ebenso notwendig wie die Umsetzung eines Brandschutzkonzeptes für zukünftige Veranstaltungen in der Halle. Eine entsprechende Planung hatte Ayhan Coban bereits vor Jahren erstellt und könnte jetzt kurzfristig darauf zurückgreifen.
In den nächsten Monaten wird der Landtag die Rahmenbedingungen des neuen Förderprogramms konkretisieren, das Antragsverfahren festlegen und über die endgültigen Budgets der einzelnen Kommunen entscheiden. Ab Frühjahr 2025 sollen Anträge eingereicht werden können. Dann wird sich zeigen, ob die Gemeinde Mölsheim die einmalige Chance erhält, die Eintrachthalle zukunftsfähig zu machen und damit die Dorfgemeinschaft nachhaltig zu stärken.
Bild: Die Eintrachthalle in Mölsheim wurde vor genau 60 Jahren errichtet. Jetzt muss sie dringend generalsaniert werden. Dabei könnte das regionale Zukunftsprogramm des Landes helfen.
(Foto: Michael Röhrenbeck)