WACHENHEIM / MÖLSHEIM – Die Fassungslosigkeit bei allen Verantwortlichen, die seit vielen Monaten mit großem Engagement an der termingerechten Fertigstellung der neuen Kindertagesstätte für Mölsheim und Wachenheim arbeiten, war groß: Während der Neubau bisher gut im Zeit- und Kostenplan lag, verursachte der Fehler eines Handwerkers ausgerechnet in der Schlussphase der Bauarbeiten einen massiven Wasserschaden in der fast fertigen Einrichtung.
„Offenbar hat ein Monteur der Trockenbau-Firma bei der Endmontage eine zu lange Schraube verwendet und die Druckleitung der Fußbodenheizung beschädigt“, berichtet Nicole Müller, die als Leiterin des Fachbereichs „Bauen und Umwelt“ der Verbandsgemeinde Monsheim die Baumaßnahme koordiniert. Warum der Verursacher das Missgeschick nicht bemerkt oder umgehend gemeldet hat, lässt sich nicht mehr feststellen. Zu allem Überfluss haben anschließend die Mitarbeiter des Heizungsbauunternehmens wegen des Druckabfalls zusätzlich große Mengen Wasser im System aufgefüllt, bis sie die Leckage schließlich bemerkten. Das Wasser ist nun in den Bodenaufbau eingedrungen und muss beseitigt werden.
Während die Gutachter der zuständigen Versicherung noch über den besten Weg zur Schadensbeseitigung diskutieren, steht für Nicole Müller fest: „Die Fertigstellung der Einrichtung hat nach wie vor oberste Priorität. Dieser Fehler darf nicht zu Nachteilen für Kinder und Eltern führen, weshalb wir an dem geplanten Eröffnungstermin festhalten werden – dann eventuell zunächst mit weniger Räumen.“ Und: „Der Gemeinde darf dadurch kein finanzieller Schaden entstehen!“
Auch für Ortsbürgermeister Dieter Heinz ist der Fall mehr als ärgerlich. Er lobt die hervorragende Arbeit des Architekturbüros Deibert und der Verwaltungsmitarbeiter Nicole Müller und Thomas Alsleben. Deren monatelanges Engagement sei durch den Schaden teilweise zunichte gemacht worden. „Ich erwarte, dass die verantwortlichen Unternehmen und die Versicherung nun alles tun, um die Schäden schnellstmöglich zu beseitigen!“ Hierzu wurde zunächst ein Trocknungsversuch eingeleitet. Sollte es jedoch nicht gelingen, die Feuchtigkeit aus der Bodendämmung auf diesem Wege zu entfernen, müsste der Bodenaufbau in mehreren Räumen auf einer Gesamtfläche von rund 120 m² komplett ausgetauscht werden – und zwar schnell.
Da von dem Wasserschaden der hintere, westliche Gruppenbereich betroffen ist und die Einrichtung über eine großzügige Raumausstattung verfügt, soll der bisherige Zeitplan für die Einweihung weitgehend eingehalten werden. Zwar wird der eigentlich vorgesehene „Tag der offenen Tür“ am 26. Januar abgesagt, aber ab dem 03. Februar werden die Erzieherinnen in dem Neubau eine „Team-Building-Woche“ durchführen. Dabei sollen sich die Erzieherinnen, welche zuvor in unterschiedlichen Einrichtungen beschäftigt waren, nicht nur kennenlernen, sondern auch das pädagogische Konzept abstimmen, eine Brandschutzhelferinnenschulung absolvieren und die neuen Räume ausgestalten, sondern nun auch ein Konzept für die Übergangsphase – ohne den aktuell nicht nutzbaren dritten Gruppenraum – erarbeiten.
Die Kinder aus der bisherigen Übergangs-KiTa im Wachenheimer Bürgerhaus und die Kinder aus der evangelischen KiTa in Mölsheim sollen dann pünktlich am 10. Februar in die neuen Räume einziehen; die Kinder aus der evangelischen Einrichtung in Wachenheim folgen 14 Tage später.
Bis zur Einweihung sind aber auch unabhängig von dem aktuellen Schadensfall noch viele kleinere und größere Arbeiten zu erledigen: Der Zugangsbereich muss gepflastert und die Inneneinrichtung angeliefert werden. Die Sanitärobjekte werden zur Zeit montiert und der Maler hat noch Feinarbeiten zu erledigen. Schließlich stehen auch noch die Abnahmen durch den Brandschutzsachverständigen, die Lebensmittelhygiene und das Jugendamt aus. Die Arbeiten im Außengelände werden planmäßig auch nach der Einweihung weitergeführt.
Fazit von Architekt und Verwaltung nach zahlreichen zusätzlichen Baubesprechungen: Der Mehraufwand durch den Wasserschaden hätte vermieden werden können, aber es nützt nicht viel, darüber zu jammern. Die Versicherung des Verursachers wird für die Kosten der Sanierung aufkommen und für Kinder und KiTa-Team sollen dennoch bei der Eröffnung bestmögliche Voraussetzungen geschaffen werden. Wenn alle mitziehen und die kurzzeitig erschwerten Bedingungen akzeptieren, steht einem guten Start im neuen „Wachtelnest“ nichts entgegen.
Text zum Foto: Abgesehen von den noch laufenden Arbeiten im Außenbereich ist die neue Kindertagesstätte in Wachenheim bis Anfang Februar bezugsfertig. Ein größerer Wasserschaden verursacht aktuell zusätzliche Arbeit und bedingt organisatorische Änderungen.