Ortsgemeinde Mörstadt
Auch die Mörstadter waren handfeste Demokraten. Als der örtliche Demokratenverein im Februar 1849 gegründet wurde, sollen ihm laut Angaben der vereinsnahen Presse der gesamte Ort beigetreten sein. Bei der Gründungsversammlung wäre man gerne einmal Mäuschen gewesen, um zu hören, was es da gegen die Obrigkeit in Darmstadt alles zu sagen gab.
763 hieß das Dorf noch Merstadt und das Kloster Lorsch erhielt Weinberge, Äcker und Wiesen zum Geschenk. Die Wiesen haben wahrscheinlich am Flutgraben gelegen. Der Name des Dorfes soll von „mari“ (an sumpfiger Stätte) kommen. Wenn man sich jetzt noch den Woog am Ortsausgang vor Augen hält, einen schönen Dorf-Weiher, an dessen Rand es sich gut ausruhen lässt, dann scheint der Platz seine Besiedlung vor allem wegen des geradezu üppigen Wasservorkommens im ansonsten trockenarmen Rheinhessen angezogen zu haben. Und Wohnstätten gab es hier früh, was fränkische, römische und sogar bronzezeitliche Funde beweisen.
Aber am Woog kann man auch schön feiern, so am ersten Wochenende im Juli beim Woogfest und dabei gibt es sicher nicht nur „Dampnudele“ (Dampfnudeln), wie man die Einwohner scherzhaft im Umfeld nennt. Über den Weinlehrpfad kommt man zu einer Grillhütte im „Wald“ am Mörstadter Berg. Ebenfalls für Feste geeignet ist das 1995 errichtete Dorfgemeinschaftshaus. Die Kerb steigt am ersten Wochenende im September. Der Kindergarten befindet sich in der Kriegsheimerstraße.
Durch enge Gassen gelangt man zur Ev. Kirche,. Der spätgotische Westturm mit einem Kreuzrippengewölbe im Erdgeschoss stammt aus dem Jahr 1509, das Kirchenschiff ist barock. Über dem Südportal zeugt ein Wappen mit Rad (Mainz), Schlüssel (Worms) und einem Drachen von der Bauzeit unter Emmerich Joseph von Breitbach-Bürresheim (Drache), von 1768 bis 1774 Erzbischof von Mainz und zugleich Wormser Bischof. Auf der Westempore findet sich eine Stummorgel von 1786.
Weitere Informationen auf der offiziellen Seite der Ortsgemeinde Mörstadt (externer Link)